Leben und Denken reflektieren, interpretieren und diskutieren 19.03.2024
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Philosophische Praxis
Wer eine Philosophische Praxis gründet weiß nicht, worauf er sich einlässt. Dies galt schon 1998 als "Sinn auf Rädern" startete. Und dies gilt auch heute noch. Wer eine Praxis gründet, muss wissen, mit welchem Angebot und welchen Fähigkeiten er am Markt (= ein Wort, das im Studium so gut wie nie vorkommt) bestehen kann. Aber wie macht man das, ohne BWL-Studium, ohne Vorbereitung an der Uni? Und existiert für den Fall  des Scheiterns ein "Plan B"? Diese Fragen, die mir heute von Absolventen immer wieder gestellt werden, habe ich mir auch gestellt. Meine Antwort darauf war die Veränderung des Konzepts von Philosophischer Praxis, das 1981 in Bergisch-Gladbach vorgestellt wurde und bis heute Nachahmer findet.

Philosophische Hausbesuche, die schon in der äußeren Form die Distanz zu jedweder Therapieform ausdrücken, das war ein grundlegender Gedanke. Im Rahmen ambulanter Philosophie zeigt sich bis heute, dass wer zu Gast ist oder als Gastgeber den Praktiker einlädt, sich eben als Gast verhält und sich als Gastgeber eben nicht als Klient versteht. Gleichberechtigung und das Ernstnehmen der Position der Gesprächspartner sind bei diesen Zusammentreffen die entscheidenden Kriterien. Abstraktionsakrobatik, Unverständlichkeit und Schulbildung sind hier fehl am Platz. Denn im Zentrum der Arbeit des Praktikers steht dasjenige philosophische Wissen, das für die individuelle Lebensführung bedeutsam ist oder bedeutsam werden kann. Die daraus folgende argumentierende Beratung (vgl. Franz Josef Wetz: Lebenswelt und Weltall. Hermeneutik der unabweislichen Fragen; Stuttgart 1994) beruht auf diesen Voraussetzungen.
Das ist das eine. 

Das andere betraf die Namensgebung der Praxis. Nach einigem Nachdenken stand "Sinn auf Rädern" fest - es ist einprägsam und verweist auf die Mobilität meines Angebots. Damit aber ist noch nicht, und dies ist ein anderer wichtiger Punkt, der Schritt in die Öffentlichkeit getan. Denn was nutzt ein Praxisschild an der Haustür, wenn niemand so recht weiß, was eine Philosophische Praxis ist? Wo ist der Ort, an dem sich das grundlegende Verständnis des Philosophischen Praktikers von ihm selbst regelmäßig mitteilen lässt? Wie lässt sich dieses Verständnis so formulieren, dass es nicht nur die Experten erreicht? 

Das Philosophische Café Bonn, das am 17.07.1998 zum ersten Mal durchgeführt wurde und bis heute monatlich stattfindet, war dieser Schritt in die Öffentlichkeit. Hier konnten und können die Teilnehmer den Praktiker regelmäßig erleben. Dies und die bald einsetzende Berichterstattung (vgl. den "Pressespiegel"), die sich nur wünschen, aber nicht herbeiführen lässt, waren die Elemente, die zur "relativen Bekanntheit" führten. Anderthalb Jahre später wurde das erste Buch, das mit mit einem Kollegen verfasst wurde  veröffentlicht. Bis 2008 entstanden aus dieser Zusammenarbeit weitere Bücher. Ihnen folgten bis heute ca. 40 Aufsätze zu verschiedenen philosophischen, soziologischen, künstlerischen Themen.

Einladungen zu Kongressen, Tagungen und Workshops wurden und werden weiterhin ausgesprochen. Katholische und evangelische Träger der Erwachsenenbildung, Firmen, Verbände, Akademien, Universitäten und Privatpersonen engagieren "Sinn auf Rädern" bis heute (vgl. "Referenzen").

Neue Formen der Präsentation der Philosophie entstanden unmittelbar aus der Erfahrung als Praktiker und erweiterten so das Wirkungsfeld:
Die Philosophische Bücherschau Bonn, deren Erfinder und Hauptmoderator ich war und die in wechselnder Besetzung durchgeführt wurde (2010-2014).

"Die Bühne der Zwei". Eine szenische Vortragsreihe gemeinsam mit Prof. Dr. Hans-Joachim Pieper (2014-2016).

Gründungsmitherausgeber von „Leidfaden. Fachmagazin für Krisen, Leid, Trauer“, erscheint bei Vandenhoeck & Rupprecht; Göttingen (2011-2015).

"Die Sinn(er)finder" mit dem Schauspieler Enno Kalisch zeigen auf verschiedenen Bühnen und zu verschiedenen Anlässen, wie sich Erzählkunst und Philosophie ergänzen (seit 2013).
Seit dem Mai 2020 erscheint die monatliche Kolumne "Sinn und Sein" im Bonner Stadtmagazin schnüss. 

Gegenwärtig sind es etwa 150 Veranstaltungen im Jahr, die mit "Sinn auf Rädern" verbunden sind.

Sinn auf Rädern bietet folgende Leistungen an:
- Konzeption und Moderation Philosophischer Cafés.
- Konzeption und Moderation Philosophischer Diners.
- Moderation anderer Kulturveranstaltungen.
- Philosophische Geburtstags-, Hochzeits-, Jubliäumsreden.
- Vorträge.
- Begleitung der Lektüre philosophischer, literarischer und wissenschaftlicher Texte.
- Begleitung autobiographischen Schreibens.
- Einzelgespräche.
- Gruppengespräche.
- Telefonische Beratung. 
      © Sinn auf Rädern/BelKom