Rollen-Revolution, Kármán (Aachen) vom 13.07.2012 |
Das Rad muss nicht jeden Tag neu erfunden werden. Hätte man einst den alten Ägypter mit derartigen Verrücktheiten behelligt, hätte der irritiert abgewunken. Pyramiden konnte man schließlich auch ohne derlei neumodischen Firlefanz bauen.
Ähnlich haben bis vor einigen Jahren offenbar auch Hersteller von Rollatoren und Koffern gedacht, denn auch wenn der Rollschuh, das Skateboard und die Tigerente längst erfunden waren, durfte man als Reisender seinen Koffer immer noch, den Körper sehr einseitig stäh-lend, über den Trottoir tragen.
Die Erfindung des Trolleys hat dann zwar eine wichtige Nebenerwerbsquelle heranwachsen-der Jungs auf Deutschlands Bahnhöfen weitestgehend trockengelegt, im Ganzen scheint aller-dings die Montage von Rollen unter Alltagsgegenständen eher von Vorteil zu sein. Ein fahr-barer Kühlschrank böte unschätzbare Vorteile beim Fußball schauen. Und Tresore mit Rollen würden Danny Ocean seine Arbeit sehr erleichtern.
Und falls bei der Mobilisierung diverser Haushaltsgeräte die Fragen aufkommen sollte "Wozu das alles?", steht (oder besser: rollt) Markus Melchers aus Bonn für ein philosophisches Ge-spräch bereit, sein Angebot: Sinn auf Rädern.
Tobias Kühn
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